FRETTCHEN FAQs
Häufig gestellte Fragen
Frettchen gehören zu den Marderartigen (Musteliden) und sind reine Fleischfresser (Karnivoren). Somit dürfen und sollten Frettchen selbstverständlich rohes Fleisch fressen (kein Schwein!). Rohfütterung mit Frischfleisch enthält keine unnötigen Füllstoffe und kann somit besser verwertet werden. Sie sorgt damit auf natürliche Weise für einen geringeren Kotabsatz und eine gesunde Urinkonzentration. Am besten verwendet man ganze Futtertiere, die man tiefgefroren im Tierfachhandel erhält.
Nur in seltenen Fällen (Krankheit, Allergien) kommt es vor, dass ein Frettchen kein rohes Fleisch verträgt.
Schweinefleisch sollte man nicht roh an Frettchen, Hunde oder Katzen verfüttern. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, da Schweine an dem für Menschen unbedenklichen Aujeszky-Virus erkrankt sein können. Das Aujeszky-Virus ist ein Herpes-Virus, dessen Hauptwirt das Schwein ist. In Hausschweinbeständen gilt das Virus als so gut wie ausgerottet, bei Wildschweinen hingegen ist es noch sehr aktiv.
Schweine überleben die Virusinfektion in der Regel. Für Frettchen, Hunde und Katzen ist das Virus tödlich.
Die klare Antwort ist nein. Frettchen sind reine Fleischfresser und haben keinen Blinddarm. Sie können daher keine Enzyme für die Aufspaltung von Getreide bilden. Frettchen können Getreide demnach nur vorverdaut aufspalten und verstoffwechseln. Den prozentual kleinen Bedarf an Getreidekost nehmen sie deshalb in vorverdauter Form wie Pansen. Geflügelmägen oder direkt über den Mageninhalt von „Beutetieren“ zu sich. Ganze Futtertiere (Ratten, Mäuse) tiefgefroren findet man im Zoofachhandel oder Online.
Man kann sich nur schwer vorstellen, dass Zuckeraufnahme bei Frettchen eine u.U. lebensgefährliche Unterzuckerung bewirken kann, also etwa das Gegenteil von Diabetes. Aber die leicht überdosierte Aufnahme von Zucker führt bei Frettchen schnell zu einer übermäßigen Ausschüttung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse. Die Folge ist ein zu starker Abfall des Blutzuckerspiegels (Unterzuckerung). Die korrekte Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse ist ausgesprochen wichtig um den benötigten Blutzuckerspiegel im Körper konstant zu halten. Diese wird bei Frettchen durch die Aufnahme von Zucker massiv gestört.
Tipp ! – Wer an Zucker denkt, denkt zuerst an Schokolade & Co. und nicht an Fruchtzucker. Deshalb auch größte Vorsicht bei Obst und Gemüse !
Verschiedene Hersteller haben in ihrer Produktpalette Taurin (Pulver). Das u.a. für Herz, Augen und den gesunden Stoffwechsel wichtige Taurin können Frettchen nicht selbst bilden und sind daher auf Zufütterung bzw. auf das Futterangebot angewiesen. So deckt die Fütterung mit taurinreichen Hühnerherzen und ganzen Futtertieren den Bedarf zur Genüge.
Herz, Leber und Niere enthalten Vitamin B-Komplex, das es auch in flüssiger Form beim Tierarzt gibt.
Ab und zu ein Eigelb und einen Teelöffel Öl ins Futter (z.B. Lachsöl, Kokosöl, Dorsch-Lebertran) sorgen für gesundes Fell und Krallen.
Neben der Frischfleischfütterung sollten Frettchen immer Zugang zu speziellem Trockenfutter haben. Wir empfehlen Trockenfutter von Frettchen4You.
Jedes Frettchen hasst anfangs das Leinengeschirr und wehrt sich gegen das Anlegen. Der Trick besteht darin, das Geschirr nicht zuhause in gewohnter Umgebung auszuprobieren, sondern in einem völlig neuen Umfeld. Wir legen das Geschirr immer zuerst im Wald an und setzen das Tier dann direkt auf den Boden. Bei so vielen spannenden Gerüchen ist das Geschirr sofort vergessen.
Als positiver Nebeneffekt wird Leine und Geschirr sogleich mit spannendem Umfeld verknüpft.
Von gemeinsamer Haltung von Frettchen mit natürlichen Beutetieren wie Kaninchen, Meerschweinchen und anderen Nagern ist abzuraten. Selbst bei räumlich getrennter Haltung wäre der Stress für die Nagetiere zu groß, würden sie doch immer die Nähe ihrer Fressfeinde wittern.
Bei Hunden und Katzen ist die gemeinsame Haltung mit Frettchen eher unproblematisch. Im besten Fall gewöhnt man Katzen und Hunde im Welpenalter an die Frettchen. In unseren Videos sieht man sehr schön, wie sich Frettchen mit Hundewelpe Chucho vergesellschaften.
Das muss man einfach zulassen. Es handelt sich dabei um ein typisches Paarungsverhalten von Frettchen. Der Rüde verbeißt sich im Genick der Fähe, die infolge in eine Art von Hingebungsstarre verfällt. Dieses instinktive Verhalten tritt durchaus auch bei kastrierten Tieren auf und ist völlig normal. Selbst bei Fähen beobachtet man immer wieder, dass sie in einer Übersprungshandlung das Verhalten der Rüden nachahmen.
Dass die Tiere sich dabei verletzen kommt so gut wie nie vor.
Dieses unschöne Phänomen wird allgemein als Fettschwanz bezeichnet und tritt in der Regel in den Sommermonaten auf. Es handelt sich dabei um eine harmlose Talgdrüsenverstopfung, die leider nicht behandelbar ist. Zur Beruhigung sei gesagt, beim nächsten Fellwechsel wachsen die Haare wieder nach.
Achtung! Tritt der Fellverlust nicht nur am Schwanz, sondern auch an anderen Körperstellen auf, dann deutet das auf ein Krankheitsbild hin und man sollte den Tierarzt konsultieren.
Eine spezielle Krallenschere ist einer handelsüblichen Haushaltsschere vorzuziehen. Am besten lenkt man die Frettchen mit Multivitaminpaste auf dem Ballen der Haltehand (oder direkt auf dem Bauch des Tieres) ab. Der Schneidevorgang ist schmerzlos und stressfrei für die Tiere.
Zu beachten ist, dass man nicht in das durchblutete Krallenbett schneidet und dass man den Schnitt so setzt, dass der Ballen des Frettchens mit der Schnittkante eine Ebene bildet bzw. dass das Tier mit Ballen und Schnittfläche beim laufen auftritt.
Den Tierarzt sollte man aufsuchen, wenn Frettchen außergewöhnliche Symptome zeigen. Diese können von Problemen beim Kotabsatz bis zu Koordinationsstörungen reichen, schiefe Kopfhaltung, die Hinterläufe kippen weg, apathisches Verhalten und, und, und…
Grundsätzlich gilt, lieber einmal zu viel zum Tierarzt als einmal zu wenig.